Anlässlich des 75. Geburtstags von Bernd Zimmer präsentiert Galerie Thomas eine Werkauswahl aus allen Schaffensperioden des Künstlers, die seine malerische Vielfalt und Entwicklung anhand des symbolträchtigen Baummotivs nachzeichnet.
Geboren 1948, geht Zimmer mit Mitte 20 ins geteilte Berlin, um an der Freien Universität Philosophie und Religionswissenschaften zu studieren. Nach einem Aufenthalt in Mexiko und in den USA nimmt er seine künstlerische Tätigkeit auf und arbeitet ab 1977 gemeinsam mit Rainer Fetting, Helmut Middendorf, Salomé und anderen. Sie eröffnen ihren eigenen Ausstellungsraum, die Galerie am Moritzplatz.
Später werden die Künstler die „Neuen“ oder auch die „Jungen Wilden“ genannt. Ihre Malerei war temperamentvoll, farbig, expressiv und gegenständlich – in einer Zeit, in der die Abstraktion das Maß aller Dinge und gegenständliche Malerei als überholt galt. In Anlehnung an die Brücke-Künstler wollten sich auch die Neuen Wilden von der intellektuellen Malerei befreien. Zimmer setzt diesen Weg bis heute fort, der Künstler lebt und arbeitet in Bayern.
Die Natur, Bäume, die Landschaft, der Kosmos beschäftigen Bernd Zimmer seit über 40 Jahren. Ein durchgehendes zenrales Thema sind die Bäume. Unsere Ausstellung zeigt seinen Wandel der Gestaltung dieses Themas über 40 Jahre. Wildheit, Expressivität war die ursprüngliche Kraft seiner Malerei. Dahin kehrte er bei allen Ausflügen in eine kontrolliertere Darstellung immer wieder zurück. Interessanterweise ist die jüngste Fortführung dieses Weges zum Gestaltungsprinzip in einem einzigen Bild geworden.
In unglaublich kraftvoller, vitaler Farb- und Formgebung bringt er seine überfließende Gestaltungssprache in dynamische Bilder auf die Leinwand, um sie danach so zu reduzieren, dass eine überzeugende Essenz letztlich als gültige Aussage das Ergebnis ist. Der Weg einer lebenslangen malerischen Entwicklung als Gestaltungsprinzip in einem Bild – faszinierend. Von der Fülle zur Essenz!