Üppige Sinnlichkeit in Bronze im Berliner Lustgarten
Vor der großartigen Kulisse des Berliner Lustgarten präsentiert die Kolumbianische Botschaft unter der Schirmherrschaft der Stadt Berlin und unterstützt von der Galerie Thomas in München sowie der Allianz Versicherung vom 25.09.2007 bis 25.11.2007 eine beeindruckende Auswahl monumentaler Bronzeskulpturen des erfolgreichsten kolumbianischen Künstlers der Gegenwart, Fernando Botero.
15 der tonnenschweren Kunstwerke stehen im Lustgarten, ein weiteres mit dem Namen „Horse 06“ findet auf ausdrücklichen Wunsch Fernando Boteros vor dem Brandenburger Tor seinen Platz. Für Botero steht das Pferd synonym als Symbol der Bewegung und des Aufbruchs und ist deshalb an diesem Ort platziert, der wie kein anderer die bewegte Geschichte Berlins und der Bundesrepublik widerspiegelt. Im Sinne Boteros kontrastiert sein riesiges üppiges und ruhig stehendes Pferd mit dem temperamentvollen Ausdruck der Bronzeskulptur auf dem Dach des Brandenburger Tores, der Quadriga.
Fernando Botero gilt als wichtigster und prominentester Repräsentant zeitgenössischer lateinamerikanischer Kunst und sorgte mit seinen Skulpturen unter anderem bereits in Paris, New York und Lissabon für Aufsehen. Bereits in den 50er Jahren fand er – damals noch ausschließlich auf seinen Bildern – zu seinem eigenen, heute weltberühmten Stil. Seine Kunstwerke leben von der Spannung, die sich durch den Gegensatz der Üppigkeit der menschlichen Figur und der gleichzeitigen Reduktion der Details aufbaut. Nach ersten plastischen Arbeiten Anfang der 60er Jahre widmet sich Botero seit Mitte der 70er Jahre mehr und mehr der Skulptur und auch hier finden sich die sinnlichen Formen und der Umgang mit Volumen in technischer Perfektion wieder.
Fernando Botero selbst sagt, dass seine Skulpturen keinerlei symbolische Bedeutung haben, denn sein Interesse gelte der Form, den sanften runden Oberflächen, die die Sinnlichkeit seines Werkes betonen. „Ich mag enorme Größe, Sie ist die Erfüllung meiner Sehnsucht nach ausladenden runden Formen“. Botero, der in seiner kolumbianischen Heimat wie ein Volksheld verehrt wird, ist der Meinung, „dass Dicke durch ihre Sinnlichkeit und Monumentalität näher an der Ewigkeit sind“. Dass die Üppigkeit seiner Figuren zum Berühren einlädt, bestätigt die Münchner Galerie Thomas, die Boteros Arbeiten vertritt. „Keine Kunstwerke der Welt werden so oft angefasst wie Boteros Bronzeskulpturen und es gibt Sammler, die sich nur für kurze Zeit von ihren Botero-Exponaten trennen können, weil ihnen die Berührung derselben Kraft und Ruhe gibt.“
Die Ausstellung wird am 25. September Uhr im Rahmen einer Open-Air-Vernissage unter Anwesenheit Fernando Boteros, der Kolumbianischen Botschafterin Dr. Victoriana Mejía-Marulanda und des Regierenden Bürgermeisters von Berlin, Klaus Wowereit (angefragt), eröffnet. Das interessierte Publikum kann die Skulpturen bis 25. November 2007 rund um die Uhr und kostenlos besichtigen.