Alexej von Jawlensky verließ nach seiner Ausbildung an der Kunstakademie St. Petersburg Rußland und ging mit Helene Nesnakomoff (seiner späteren Frau) und der Malerin Marianne von Werefkin nach München, wo er an der Azbé-Kunstschule studierte und Wassily Kandinsky traf. Auf Reisen lernte Jawlensky die Werke der französischen Avantgardisten kennen, die bei ihm zu einem koloristischen Malstil mit kräftigem Pinselduktus führten. Er arbeitete zusammen mit Henri Matisse - später mit Wassily Kandinsky, Gabriele Münter und Marianne von Werefkin in Murnau. Mit Kandinsky gründete er 1909 die Neue Münchner Künstlervereinigung und schloß sich später der Gruppe 'Blauer Reiter' an. 1924 bildete er mit Lyonel Feininger, Wassily Kandinsky und Paul Klee die Gruppe 'Die Blaue Vier'. Im Fokus seiner Arbeiten stand die Farb- und Formgebung; ikonographische und narrative Aspekte traten in den Hintergrund. Bereits in seinem Frühwerk zeichnete sich eine Präferenz im Schaffen von Porträts, Landschaften und Stillleben ab. Sein Spätwerk besteht zum Großteil aus Darstellungen des menschlichen Antlitzes, das er immer mehr abstrahierte und schließlich als 'Meditationen' zu fast ikonenhaften, vergeistigten Andachtsbildern entwickelte.