Fernando Botero

Fernando Botero war der bekannteste kolumbianische Gegenwartskünstler und zählte zu den berühmtesten Vertretern der bildenden Kunst Lateinamerikas. Bereits als 19-Jähriger bekam er in Bogotá seine erste Einzelausstellung. Ein Jahr später erlaubte ihm ein Preisgeld eine Reise nach Europa, wo er die Alten Meister ebenso studierte wie die Fresken der italienischen Renaissance. Boteros Gemälde sind von südamerikanischer Kunst wie präkolumbischen Kunstwerken und modernen Künstlern wie Diego Rivera ebenso geprägt wie von europäischen Künstlern wie Peter Paul Rubens, Diego Velázquez oder Albrecht Dürer. 1956 zeichnete er „Stilleben mit Mandoline“, das erste Werk, in dem er das Volumen des Objektes veränderte. Boteros Figuren sind das personifizierte Leben, nicht fett, sondern füllig, nicht formlos, sondern üppig, königlich, sinnlich und Respekt gebietend. Und auch wenn er sie satirisch darstellt, liefert er sie dennoch nicht der Lächerlichkeit aus. Bereits 1956 wurde Botero der der prestigeträchtige Guggenheim Preis zugesprochen. Neben der Malerei widmete sich der Künstler seit Beginn der 1970er Jahre auch der Skulptur. Merkmal seiner charakteristischen Formensprache ist auch hier die überzeichnete Üppigkeit der Figuren und Objekte, die gesteigert wird durch eine gleichzeitige Reduktion der Details. Seine monumentalen Skulpturen wurden in Freiluft-Ausstellungen am Forte di Belvedere in Florenz, auf den Champs Elysées in Paris, in Monte Carlo, auf der Park Avenue in New York, in Chicago, in Madrid, am Canale Grande in Venedig und vor dem Brandenburger Tor in Berlin präsentiert, um nur einige Stationen zu nennen.