Frank Stellas Werke nehmen eine Sonderstellung innerhalb der amerikanischen Kunst ein und lassen Anklänge an die Minimal Art und den Abstrakten Expressionismus sichtbar werden. "What you see is what you see". Dieser Ausspruch des Künstlers faßt die grundlegende Philosophie seiner Arbeit zusammen: Der Betrachter soll das Werk ohne Vorwissen erkennen und erfahren können.
Seine minimalistischen 'Black Paintings', 1959 zum ersten Mal ausgestellt, lassen Motiv und Farbe vermissen und stellen die Fläche in den Vordergrund. Sie zeigen einfache schwarze, zu einem symmetrischen Muster angeordnete Streifen, zwischen denen schmale helle Streifen der Leinwand sichtbar sind. Das Experimentieren mit symmetrischen Mustern wurde zum Kennzeichen Stellas Kunst. Damit hatte er mit dem abstrakten Expressionismus gebrochen und einen neuen Weg der Abstraktion eröffnet. Die ersten farbigen Werke stellten geometrische Figuren dar, die das Raumhafte betonen. Die Strenge des Bildaufbaus wich in diesen Arbeiten dynamischen Elementen.
Bereits 1970 konnte der damals erst 34-jährige Künstler in einer großen Retrospektive im Museum of Modern Art in New York, der Hayward Gallery in London und dem Stedelijk Museum in Amsterdam eine erste Bilanz seines Schaffens ziehen. Bereits 1987 fand die zweite Retrospektive im MoMA statt, eine Ehre, die nur wenigen lebenden Künstlern überhaupt, geschweige denn zweimal widerfährt.