Georg Karl Pfahler (1926-2002) gehört zu den wichtigsten deutschen Vertretern der Geometrischen Abstraktion. Der Maler, Grafiker und Objektkünstler, der sein Studium 1948 an der Kunstakademie in Nürnberg begann und später in die Klasse von Willi Baumeister an die Stuttgarter Kunstakademie wechselte, stand zunächst dem Informel nahe. Doch bereits ab Ende der 1950er-Jahre begann er, sich mit streng geometrischen Kompositionen zu beschäftigen und setzte diese in Bezug zu Farbe und Raum. Diese Werke versah Pfahler seit 1958 mit dem Zusatz „formativ“. Die blockhaft-formativen Arbeiten zeichnen sich durch eine begrenzte Farbpalette von hauptsächlich Blau, Grün, Orange, Rot und Schwarz aus. Während in diesen frühen geometrischen Arbeiten die persönliche Geste in Form eines erkennbaren Pinselduktus noch wahrnehmbar ist, verschwindet dieser Ausdruck zu Beginn der 1960er-Jahre zusehends zugunsten scharf konturierter und glatter Farbflächen- und Blöcke in leuchtenden Signalfarben. Mit diesen Arbeiten, die der „Hard-Edge“-Malerei nahestehen, gelang Pfahler der internationale Durchbruch, und seine Arbeiten wurden in Ausstellungen wie 'Signale' (1965) in Basel, 'Formen der Farbe' (1967) in Amsterdam, Stuttgart und Bern oder 'Painting and Sculpture from Europe' (1968) in New York gezeigt. Seinem Interesse für die Wirkung von Farbe im Raum konsequent folgend, begann Pfahler seine Arbeiten mit den „Farb-Raum-Objekten“ (1965) und „Farbräumen“ (1969) ins Dreidimensionale zu übersetzen, wodurch er die Farb-Raum-Erfahrung unmittelbar erfahrbar machte. Zusammen mit Thomas Lenk, Heinz Mack und Günter Uecker bespielte er den Deutschen Pavillon 1970 auf der Biennale in Venedig. Pfahlers Werke sind u. a. Teil der Sammlungen der Neuen Nationalgalerie Berlin, des Kunstmuseum Stuttgart, Museum of Modern Art, New York und des Museu de Arte Contemporáneo de Buenes Aires. Mit der Gestaltung des Sitzungssaals des Ältestenrats des Deutschen Bundestags im Berliner Reichstag verwirklichte Pfahler 1999 eines seiner letzten „Farb-Raum-Objekte“.