George Braque zählt zu den wichtigsten Künstlern der Klassischen Moderne. Seine Beschäftigung mit den Fauves, die Begegnung mit Pablo Picasso 1907 und die Entdeckung der Arbeiten von Paul Cézanne regten ihn an, erste Formanalysen durchzuführen. Gemeinsam mit Picasso entwickelte Braque so den Kubismus. Dem lag die Idee zugrunde, einen Gegenstand auf seine Grundformen hin zu analysieren und zu zerlegen. Dadurch trat der Realitätsbezug zunehmend zurück und löste das Motiv nahezu gänzlich in Farb- und Formstrukturen auf.
Mit Ausbruch des Ersten Weltkrieges trennten sich ihre Wege. Braque wurde einberufen und kehrte 1917 verwundet nach Paris zurück. Braques frühe Nachkriegsbilder sind erst noch dem synthetischen Kubismus verschrieben, zeigen aber ab 1920 eine malerischere und realitätsnahe Bildsprache. Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges wurden Braques Werke ernster und ab 1947 mußte der Künstler aus gesundheitlichen Gründen öfters pausieren. In den Jahren 1949 bis 1956 schuf er jedoch noch eine wichtige Gemäldeserie und das Thema des Vogels zog sich durch sein Spätwerk.