Gerhard Marcks gehörte mit seinen Künstlerkollegen Ernst Barlach, Georg Kolbe und Wilhelm Lehmbruck zu den bedeutendsten deutschen Bildhauern des 20. Jahrhunderts. 1920 leitete er die Bauhaus-Töpferei. Durch seine Freundschaft mit Lyonel Feininger entstanden auch einige Holzschnitte; Bronze wurde jedoch zu Marcks favorisiertem Material. Seine bekanntesten Werke, wie etwa die 'Thüringer Venus' von 1930 spiegeln Marcks charakteristischen Stil wider: markige Figuren in vereinfachter Formensprache mit einer herben Schlichtheit. Marcks verließ Deutschland während des Zweiten Weltkriegs nicht, auch wenn er durch Schikanen seine Lehrposition verlor und 24 seiner Skulpturen 1937 als 'entartet' beschlagnahmt wurden. Fast sein gesamtes Werk wurde bei einem Bombenangriff 1943 zerstört. Von ihm versteckte Werke wurden geplündert und zerstört. Unermüdlich begann er nach dem Krieg von neuem und schuf unter anderem auch monumentale Arbeiten für öffentliche Plätze in Köln, Hamburg, Mannheim und Frankfurt.