Mit den von Gotthard Graubner entwickelten raumgreifenden Farbkissen, die der Künstler selbst 'Farbraumkörper' nannte, erhielt die lyrische Farbfeldmalerei eine räumliche Komponente. Bei seinen Kissenbildern handelt es sich um mit Perlongewebe aufgepolsterte Bildträger, die der Künstler mit stark verdünnten Farbpigmenten großflächig durchtränkte um ein plastisches Farbvolumen zu erhalten.
1976 erhielt Graubner eine Professur für freie Malerei an der Kunstakademie in Düsseldorf. Er war auf der documenta 4 (1968) und 6 (1977) vertreten. Eine viel beachtete Werkschau fand 1980 in der Staatlichen Kunsthalle in Baden-Baden statt. Zahlreiche Museumsausstellungen im In- und Ausland folgten. 1982 entwarf Graubner für den bundesrepublikanischen Pavillon der Kunstbiennale von Venedig ein fünfteiliges Farbraumkörper-Ensemble. 1987 erhielt er den August-Macke-Preis der Stadt Meschede, 1988 den Norddeutschen Kunstpreis.