Knopp Ferro gestaltet seine filigranen Raumskulpturen in seinem Atelier in München, das er als Ideenlabor beschreibt. Die Erschaffung seiner schwerelos anmutenden Gebilde verkörpert für Ferro eine Art dreidimensionales Zeichnen. Seine Kunstwerke befreien sich von jeglicher, fester Struktur und die feinen Liniengeflechte aus Eisen erobern den dreidimensionalen Raum. Bereits mit einem feinen Luftstoß werden sowohl die Skulpturen als auch die Fantasie der Betrachtenden in Bewegung gesetzt. Durch die stetige Veränderung der nur flüchtig entstehenden Bilder und Schatten, welche die Gebilde erschaffen, werden Wahrnehmung und Sehgewohnheit hinterfragt.
Je nach Serie sind Ferros Arbeiten an einer Decke oder Wand installiert oder stehen im Raum. Zudem sind auch Messerzeichnungen Teil seines Oeuvres, bei denen feine Schnitte in einer subtilen Ordnungsstruktur das Blatt bestimmen.
In den 1970er Jahren studierte Ferro Bildhauerei und Performances in Köln und wurde durch die Aktionen des Künstlerkollektivs Jet Ferro auf der Art Basel und der Documenta 6 sichtbar. Das frühe Schaffen von Ferro in der Performance war geprägt von verschiedenen künstlerischen Ausdrucksformen wie dem Theater, Fluxus, Tanz, Punk und Zirkus. Kunstschaffen verstand Ferro immer als ein Ineinanderfließen unterschiedlicher Rollen: die des Musikers, Schauspielers und Autors. Nach einem Auslandsaufenthalt in New York in den 1990er Jahren widmete er sich im Anschluss der Umsetzung seiner Ideen der Raumskulpturen. Der Ursprung der Sehnsucht von künstlerischem Schaffen war für Ferro stets in der Dreidimensionalität begründet. Daraus entwickelte sich die Neugier für Performances und daraus wiederum die Neigung, skulptural zu arbeiten. Seine Raumskulpturen sind heute in zahlreichen öffentlichen Sammlungen weltweit ausgestellt und Ferro wird international von verschiedenen Galerien vertreten.