Rupprecht Geiger fand bereits Ende der 1940er Jahre zu einer abstrakten Bildauffassung, die die Farbe als wesentlichen Ausdrucksträger der Malerei sieht. Seine geometrischen Farbfeld-Kompositionen entstanden auf der Grundlage von Tonwertstudien und Untersuchungen zu den energetischen Eigenschaften von Farbwerten. Er verwendete gern einfache geometrische Formen wie Rechteck, Quadrat, Oval und Kreis und leuchtende Farben, die er teils monochrom auftrug oder in Farbverläufen mit anderen verband. Durch ihre lyrische Qualität unterscheiden sich seine Farbkompositionen von einem konstruktiven Ansatz.
1949 gründete Geiger zusammen mit Willi Baumeister, Rolf Cavael, Gerhard Fietz, Willy Hempel, Brigitte Matschinsky-Denninghoff und Fritz Winter die 'Gruppe der Gegenstandslosen', die sich Ende 1949 den Namen 'ZEN 49' gab. In den Jahren 1959 bis 1977 nahm Geiger mehrmals an der documenta in Kassel teil. 1965 wurde er als Professor an die Düsseldorfer Akademie berufen (bis 1976), im gleichen Jahr widmete ihm das Von der Heydt-Museum Wuppertal eine Einzelausstellung, 1967 die Kestner-Gesellschaft Hannover. Die die Städtische Galerie im Lenbachhaus, München widmete ihm 2007 eine Retrospektive zu seinem 100. Geburtstag.