1963 prägte Sigmar Polke zusammen mit Gerhard Richter und Konrad Lueg den Begriff des 'Kapitalistischen Realismus'. Polkes Gemälde der 1960er Jahre stellten Massenprodukte des alltäglichen Lebens dar, auf Untergründen wie Tapete oder Stoff. Vorbild war die zeitgenössische Dekoration und Reklame. Ab 1963 verwendete er Punkteraster. In seinen Werken kritisierte Polke Konsumverhalten und Politik, doch immer auf humorvolle Weise. Ab den 1980er Jahren beschäftigte er sich in seinen abstrakten Malereien mit verschiedensten Techniken und Materialien, u.a. mit photochemischen, wärme- und feuchtigkeitsempfindlichen aber auch giftigen Substanzen.
Polke erhielt zahlreiche Ehrungen, darunter den Goldenen Löwen der XLII Biennale di Venezia, den Carnegie Award der Carnegie International, Pittsburgh, den Kaiserring der Stadt Goslar und den Praemium Imperiale der Japan Art Association, Tokio.
Umfassende Retrospektiven seines Werks wurden 2001 in Humlebaek, Oslo und Köln gezeigt, sowie 2007 im Museum Moderner Kunst (MUMOK) in Wien und 2014/2015 im Museum of Modern Art in New York, der Tate Modern in London und im Museum Ludwig in Köln.