Vor dem kunsthistorischen Hintergrund der abstrakten Bildhauerei, die in den letzten 25 Jahren eine beherrschende Bedeutung besaß, entwickelte Stephan Balkenhol seit Beginn der 1980er Jahre eine Position, die die Frage nach der Möglichkeit figürlicher Plastik wieder in das Interesse der Kunst gerückt hat. Seine Figuren stehen dem Betrachter ohne Pathos, theatralische Gestik oder Expressivität gegenüber. Obwohl seine Skulpturen unaufdringlich sind und in ihrer Materialität unprätentiös erscheinen – sie bestehen meist aus farbig gefasstem Holz –, entwickeln sie eine Intensität, die den Betrachter immer wieder anzieht.
Balkenhol war von 1976 bis 1982 Student bei Ulrich Rückriem an der Hamburger Kunstakademie und lange Zeit dessen Assistent. Bereits 1971 begann er, mit Skulpturen zu experimentieren, machte Collagen und Assemblagen in der dadaistischen Tradition. Ab 1973 begann er Holzskulpturen von Köpfen, dann Akte und schließlich angezogene Figuren zu schnitzen. Sein Werk wurde in zahlreichen Museumsausstellungen im In- und Ausland gezeigt.