Willi Baumeister zählte zu den wichtigsten deutschen Künstlern der Klassischen Moderne und hinterließ ein umfangreiches Oeuvre sowie einflussreiche kunsttheoretische Schriften. Während seines Studiums bei Adolf Hölzel knüpfte er erste Kontakte zu Oskar Schlemmer, mit dem ihn eine lebenslange Freundschaft verband. Mit seinen 'Mauerbildern', bei denen er durch das Zumischen von Sand und Kitt einen reliefartigen Farbauftrag entstehen ließ, erlangte er den internationalen Durchbruch. Baumeister untergliederte seine Werke in zahlreiche Werkgruppen, deren Formensprache von Mal zu Mal abstrakter wurde. 1928 erhielt Baumeister den Ruf an die Frankfurter Städelschule, 1930 schloss er sich dem Cercle Carré an, bevor er 1931 Mitglied der Künstlergruppe Abstraction-Création wurde. Von den Nationalsozialisten als 'entartet' verfemt, zog sich Baumeister zurück, verfasste seine kunsttheoretischen Traktate, und widmete sich dem Studium der Archäologie und Orientalistik, woraus seine 'Eidos-Bilder' und 'Ideogramme' entstanden. In der Nachkriegszeit nahm er seine Lehrtätigkeit an der Kunstakademie in Stuttgart wieder auf.