Galerie Thomas

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Neu in der Galerie: Alexej von Jawlensky

Alexej von Jawlensky - Stilleben

Das malerische Werk von Alexej von Jawlensky fand in unserem Galerieprogramm schon immer besondere Würdigung: So zählt unsere Ausstellung aus dem Jahr 1978, bei der wir 100 nie zuvor gezeigte Arbeiten des Expressionisten präsentierten, zweifelsohne zu unseren Highlights. Umso mehr freuen wir uns, Ihnen immer wieder ausgewählte Meisterwerke Jawlenskys – wie auch das vorliegende Stillleben von 1907 – vorstellen zu dürfen.

Stillleben spielten in der frühen Werkphase sowie in den späteren Jahren Jawlenskys eine große Rolle und boten ihm gerade in der Anfangszeit Raum für seine künstlerische Entfaltung. Wichtige Inspiration erhielt er nach der Jahrhundertwende in der Pariser Avantgarde, die ihn während seiner Frankreich-Reisen nachhaltig beeindruckte und seine eigene Bildsprache maßgeblich beeinflusste: von den Neoimpressionisten über Vincent van Gogh und Paul Gauguin bis hin zu Henri Matisse und den Fauves. Auch der Dialog mit seiner Lebensgefährtin Marianne von Werefkin, Wassily Kandinsky und Gabriele Münter, der 1908 mit einem gemeinsamen Malsommer in Murnau begann, erwies sich als fruchtbar. Innerhalb dieser Künstlergruppe, aus der in unterschiedlichen Besetzungen die Neue Künstlervereinigung München und schließlich der Blaue Reiter hervorgingen, galt Jawlensky als der ‚Fortgeschrittenste‘.

Farbe und Form waren für ihn entscheidende Parameter, mittels derer er eine maximale Ausdruckssteigerung erreichte. Statt einer naturgetreuen Wiedergabe rückte Jawlensky subjektive Eindrücke und Empfindungen ins Zentrum seines künstlerischen Schaffens. Dabei besann er sich auf eine simple Formensprache und bewies ein besonderes Gespür für Farbe: Das von ihm gewählte Kolorit zeugte einerseits von einer besonderen Intensität und Strahlkraft und konnte sich andererseits ebenso harmonisch in die Gesamtkomposition einfügen, wie auch das vorliegende Stillleben zeigt. Das Gemälde ist nicht nur von herausragender Qualität, sondern eines der besonderen Werke, das nach Paul Cézannes Vorbild entstanden ist.

Kommen auch Sie in den visuellen Genuss dieses einzigartigen Obstarrangements und lassen Sie sich von der Schönheit der Äpfel und Birnen verführen!

Meine Freunde, die Äpfel, die ich so sehr wegen ihrer bezaubernden roten, gelben, lila und grünen Kleider liebe, sind, vor dem einen oder anderen Hintergrund, in dieser oder jener Umgebung, nicht mehr Äpfel für mich. […] Sie klingen in meinem Auge wie eine Musik, welche die eine oder die andere Verfassung meiner Seele wiedergibt […]." - Alexej von Jawlensky