Dieter Roth begann Mitte der 1960er Jahre mit organischem Material wie Schokolade für Skulpturen und Gewürzen für Bilder zu arbeiten. Den Zerfall des Materials bezog er in sein Werk ein, so bei den „Schimmelbildern“ und den „Zerfallsobjekten“. Damit verlieh er seiner Ablehnung einer herkömmlichen Ästhetik und Schönheit in der Kunst Ausdruck.
Das vorliegende Werk ist ein solches Zerfallsobjekt. Der Künstler hat auf einen kleine Karton, zugeschnitten in der Größe der transparente Spielkartenschachtel, einen in einfachen Linien dargestellten Tisch gestempelt. Auf diesen Karton hat er mit einem Reissnagel die Scheibe einer Banane fixiert. Dadurch wird das als unlimitiertes Multiple konzipierte Objekt bereits zu einem Unikat, da die vom Künstler gewollte Zersetzung der Banane immer individuell ist.
Zudem hat der Künstler die originale Pappschachtel, die den ursprünglichen Stempel "Taschenzimmer von Dieter Roth" trägt, mit handschriftlichen Beschriftungen versehen, die daraus ein "Trauriges" Taschenzimmer machen; zusätzlich hat er seine Initialen und "in Mü. im Wint." (in München im Winter) hinzugefügt. Damit verlieh er dem Objekt eine sehr persönliche und emotionale Komponente.