Hans Hofmann gilt als eine der einflussreichsten Persönlichkeiten der Kunst des zwanzigsten Jahrhunderts in Amerika. Bevor der in Deutschland geborene Künstler 1931 in die USA emigrierte, hatte er bereits amerikanische Künstler - darunter Louise Nevelson - an seiner Münchner Kunstschule unterrichtet und war Gastdozent in Berkeley. Seinen Ruf als Brückenbauer zwischen europäischer und amerikanischer Kunst begründete er mit seiner Rolle als Lehrer an seiner eigenen, in New York gegründeten School of Fine Art. Dort bildete er viele später bedeutende Künstler wie Helen Frankenthaler, Joan, Mitchell, Larry Rivers und Lee Krasner aus und trug so als künstlerischer Wegbereiter entscheidend zur amerikanischen Gegenwartskunst bei.
Doch Hofmann war nicht nur als Lehrer berühmt und angesehen, sondern seine künstlerische Praxis war auch von zentraler Bedeutung für die kreative Revolution in New York während und nach den Weltkriegen.
In den 1940er Jahren erfuhr Hofmann die Unterstützung mehrerer Schlüsselfiguren der Kunstszene, darunter die renommierten Galeristen und Händler Peggy Guggenheim, Betty Parsons und Samuel M. Kootz. So wurde dem damals 64jährigen seine erste New Yorker Einzelausstellung 1944 auch in Peggy Guggenheims Galerie Art of This Century ausgerichtet. Für den einflussreichen Kunstkritiker Clement Greenberg bedeutete die Schau einen Durchbruch im Widerstreit der malerischen und der geometrischen Abstraktion, die den abstrakten Expressionismus einläuten sollte.
Hofmanns Werk reicht von geometrischen Abstraktionen bis zu gestischen Gemälden, die seine Auffassung widerspiegelten, dass der gestische Wert der Farbe die Form bestimmt. Dies brachte ihm eine führende Rolle unter den Malern des Abstrakten Expressionismus ein.
Der Künstler entwickelt auf seinen Leinwänden eine eigene plastische Realität, die auf Bezügen aus der Wirklichkeit beruht, die er aber nie mimetisch versteht.
In Hofmanns Werk bestimmt die Farbe den Rhythmus der Bilder, die in einen dynamischen, pulsierenden Dialog mit der Form tritt.