Es gibt nur wenige Kunstwerke, die symbolisch und kunsthistorisch so aufgeladen sind wie die Venus von Milo als Symbol der Schönheit, Weiblichkeit und Fruchtbarkeit und auch als das Beispiel hellenistischer Bildhauerkunst schlechthin. Doch Dine hat dieses Motiv so lange bearbeitet, verinnerlicht, zerstört und wieder zusammengefügt, bis es sich ganz selbstverständlich in seinen genuinen Kanon von Motiven, wie dem Bademantel oder der Herzen, eingefügt hat. Dine hat den Kopf in seiner Version der Venus dauerhaft entfernt und sich auf ihren Körper konzentriert. Die so entpersönlichte Venus wird zu einem archetypischen Symbol von Weiblichkeit in all ihren Facetten. Gleichzeitig löst er die Venus von Milo damit von ihrer historischen Befrachtung. So gelingt es Dine diese Skulptur, die so bekannt ist, wie die Mona Lisa, für sich zu vereinnahmen, aber sie dennoch als ein universell verstandenes Zeichen zu bewahren.