Fritz Winter, geboren 1905, gilt als einer der wichtigsten Vertreter der abstrakten Kunst in Deutschland. Nach einer Ausbildung als Bergmann begann er 1927 sein Studium am Bauhaus in Dessau, wo er unter anderem von Paul Klee und Wassily Kandinsky beeinflusst wurde.
1937 erhielt Winter Mal- und Ausstellungsverbot von Nationalsozialisten und wurde 1939 zum Kriegsdienst einberufen. Nach seiner Rückkehr aus russischer Kriegsgefangenschaft 1949 gründete er mit Willi Baumeister, Rupprecht Geiger und anderen die „Gruppe der Gegenstandslosen“ ZEN 49. Mit seinen gegenstandslosen Werken, gehört Fritz Winter zu den wesentlichen Vorreitern der Abstraktion in Europa.
Mit seinem abstrakten Formenvokabular setzt sich Winter oftmals mit den zerstörerischen und schöpferischen Elementarkräften der Natur auseinander oder er verweist auf archaische Symbole und Formen, wie in der vorliegenden Arbeit mit dem Titel „Altes Zeichen“. Ein Werk, das im Jahr der Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft entstanden ist.
Die Komposition ist durchzogen von geometrischen und organischen Formen, die in einem subtilen Gleichgewicht zueinanderstehen, auch bedingt durch den Farbauftrag. Kräftiges Rot und Ultramarin stehen in Korrespondenz zu einem dominanten Schwarz, durchbrochen von altrosa- und violetten Tönen. Gleichzeitig changiert der Farbauftrag zwischen pastosen und fein lasierenden Partien, die in einem dynamischen Miteinander kommunizieren.
Fritz Winter hatte einen bedeutenden Einfluss auf die Entwicklung der abstrakten Kunst in Deutschland und darüber hinaus. Seine Arbeiten wurden in zahlreichen wichtigen Ausstellungen gezeigt und sind in bedeutenden Sammlungen vertreten, darunter die Bayerische Staatsgemäldesammlungen in München und das Museum of Modern Art in New York.